Russlanddoku (AT)
In diesem Dokumentarfilm versuche ich zusammen mit meinen Gesprächspartner:Innen aus Südwestsibiren zu beschreiben, wie sich das persönliche Leben, das Verhältnis zum Staat und die Natur in Russland anfühlen.
Ende August 2021 reiste ich für einen Naturtrip drei Monate nach Russland, genauer nach Südwestsibirien. Meine Reise begann in der kleinen Studentenstadt Tomsk und mit Fahrrad und Zug besuchte ich nacheinander das Dorf Petropavlovka, den Norden der Bergregion Altai, das Dorf Altaiskoje, die Kleinstadt Gorno-Altaisk, die Stadt Irkutsk, die Region Burjatien um den Baikalsee herum und zum Schluss die Stadt Krasnojarsk. Auf dieser langen Reise habe ich viele interessante liebe Menschen getroffen und sehr schöne Naturerlebnisse gehabt. Schlafplätze habe ich vor allem über Couchsurfing gefunden, wodurch jedes Mal eine ziemlich intime vertrauensvolle Atmosphäre entstand.
Diese Atmosphäre motivierte mich dann auch die Leute nach einem Interview zu fragen und direkt nach den ersten zwei Gesprächen war ich so begeistert, dass sie Lust hatten so viel zu erzählen, sodass ich am Ende mit 7 Menschen an den verschiedenen Orten ein Gespräch aufzeichnen konnte. Die Interviews waren von 15 Minuten bis zu einer Stunde lang und die Themen reichten vom persönlichen Leben, Wünschen und Herausforderungen, über die Geschichte des Landes bis zur aktuellen Politik und ihren Akteuren. Aus diesen ganzen Gesprächen entwickelte sich bald das Bild, dass das Leben der meisten Menschen und die Ideen und Handlungen des Staates komplett parallel aneinander vorbeilaufen. Für die meisten Menschen, mit denen ich sprach, ist die Politik einfach irrelevant, weil sie faktisch keine Chance haben irgendetwas Alternatives oder gar Oppositionelles beizutragen, da es nur eine dauerhafte Partei in Russland gibt. Sie hatten sich dazu entschieden, einfach das Beste aus Ihrem privaten Leben zu machen und möglichst nicht negativ aufzufallen.
Am Ende möchte ich, dass die Zuschauenden des Films den Menschen zuhören, die über ihr eigenes Land sprechen, die Gesichter sehen, die Natur, die Dörfer und Städte beobachten und daraus ein Gefühl entwickeln, das Südwestsibirien beschreiben könnte.
Der Film soll am 30-40 Minuten lang werden und ist stilistisch eher ruhig und statisch. Die Interviews sollen unkommentiert im Vordergrund stehen. Die Interviewten haben auf Russisch geantwortet, weshalb ich im Nachhinein alles grob mit DeepL ins Englische übersetzt habe. Die korrekte feine Übersetzung steht noch aus. Zwei Freunde arbeiten schon an einem Soundtrack, welcher die Melancholie und das Phlegma transportieren soll, was ich im Land und von meinen Gesprächspartner:innen wahrgenommen habe
Offene Positionen:
- Ich suche vor allem Menschen, mit denen ich über den gesamten Spannungsbogen des Films reden kann. Dazu braucht es keine besondere Expertise als Drehbuchautor:In oder so, einfach ein Gefühl für Dramaturgie und den Gesamteindruck eines Films.
- Menschen, die von Russisch ins Deutsche oder Englische übersetzen können, habe ich schon ein paar gefunden, aber dort nehme ich auch gerne jede weitere Unterstützung.
- Wovon ich auch gar keine Ahnung habe, ist, wie ich den Film professionell veröffentlichen könnte. Also wenn sich jemand mit Filmvertrieb, Marketing, Förderungen sogar öffentlichen Sendern auskennt, sagt gerne Bescheid. Es wäre einfach cool, wenn ich am Ende meinem Team und meinen Interviewten aus Russland etwas Geld geben kann.
